Wirtschaftsnachrichten Russland am 28. April 2017

Wirtschaft in Russland am 28. April 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 28. April 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.


Dantschke Medizintechnik und Schwabe vereinbaren Kooperation

Das Unternehmen Schwabe, das zur russischen Technologie-Staatsgesellschaft Rostec gehört, sowie das sächsische Unternehmen Dantschke Medizintechnik haben sich auf eine Kooperation geeinigt. Dies geht aus einer Pressemeldung von Rostec hervor. Die Zusammenarbeit soll 2018 beginnen.

Vertreter beider Unternehmen haben bei einem Treffen in Leipzig über eine mögliche Lokalisierung der Produktion von medizinischen Geräten in Russland gesprochen. Dabei hat Schwabe Interesse bekundet, gemeinsam mit Dantschke Medizintechnik eine Zusammenarbeit zur Entwicklung von Technologien für die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zu starten.

Am Ende konnten sich beide Parteien auf eine partielle Lokalisierung der Produktion in Russland einigen. Im Sagorsker Optik- und Mechanikwerk («Загорский оптико-механический завод») bei Sergijew Possad, das zur Schwabe-Holding gehört, sollen zukünftig Mikro-Endoskope für den HNO-Bereich entwickelt werden.

Die im russischen Werk entwickelten Technologien sollen voraussichtlich in der Europäischen Union vermarktet werden. „Die Verbesserung des Gesundheitssegments ist eine tragende Säule für die Entwicklungsstrategie der Staatsgesellschaft Schwabe“, erklärt Rostec in der Pressemitteilung. HNO-Ausrüstung sei eine „neue Richtung“ für Rostec.

„Das Unternehmen Dantschke Medizintechnik ist präsent auf dem Weltmarkt“, erklärt Rostec weiter. Ihre Technologien seien berühmt „auf vier Kontinenten“. Dank der Kooperation werde es nun möglich sein, „High-Tech-Produkte für die Medizin“ herzustellen. Auch wolle man Dantschke-Produkte noch in diesem Jahr in Russland vermarkten.


Beeline schafft regionale Roaming-Gebühren ab

Der russische Telefonanbieter Beeline hat seine nationalen Roaming-Gebühren abgeschafft. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Das Mobilfunkunternehmen Veon mit Sitz auf Bermuda, zu dem die Marke „Beeline“ gehört, ist den Forderungen des Föderalen Antimonopoldienstes (FAS) nachgekommen. Ab sofort verlangt der Anbieter keine Roaming-Gebühren innerhalb Russlands. Bisher wurden je nach Region unterschiedliche Preise für SMS, Telefonie und Internet berechnet.

FAS-Chef Anatoli Golomolzin einen Rechtsrahmen für ein russlandweites Roaming-Verbot ab Anfang des 3. Quartals 2017 angekündigt. Spätestens dann müssen auch andere Mobilfunkanbieter wie MegaFon oder Mobile TeleSystems (MTS) nachziehen. Laut Golomolzin sind nationale Roaming-Gebühren eine „Unannehmlichkeit“ für russische Bürger.

Im selben Zuge hat Beeline die Roaming-Kosten auf der Halbinsel Krim herabgesetzt. Auch dies war eine Forderung der Antimonopol-Behörde. Eingehende Anrufe sollen ab sofort 1,5 Rubel, und ausgehende 4 Rubel kosten. Laut Beeline sei kostenloses Roaming auf der Krim bisher nicht möglich, da die Verbindung über ein Partnernetzwerk aufgebaut werde.


Angela Merkel besucht Moskau am 2. Mai

Die deutsche Bundeskanzlerin wird am 2. Mai ihren russischen Amtskollegen in Moskau besuchen. Worüber die beiden Regierungschefs sprechen könnten, erklärt die staatliche Nachrichtenagentur TASS.

Angela Merkel wolle bei ihrem Staatsbesuch in Russland Pragmatik walten lassen, berichtet TASS unter Berufung auf Diplomatenkreise. Deutsche Wirtschaftsinteressen stünden für die Kanzlerin im Vordergrund. Für Berlin hätten sich „zu viele wirtschaftliche Fragen von entscheidender Bedeutung“ angehäuft, die „keinen Aufschub“ dulden.

Zentral sei zudem die Vorbereitung auf den G20-Gipfel, der am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg stattfinden soll. Im Vorfeld wollen Merkel und Putin in Moskau die wichtigsten Themen des Gipfeltreffens besprechen, schreibt TASS. Auch die deutsch-russischen Beziehungen stünden am 2. Mai auf der Agenda der beiden Regierungschefs.

Einer TASS-Quelle wolle sich Merkel auch als Vermittlerin beim Streit um die geplante Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 anbieten. Bisher haben sich Länder wie Dänemark und Polen bei der Umsetzung des Milliardenprojekts quergestellt. Inzwischen haben sich fünf europäische Unternehmen bereit erklärt, rund 50% der Gesamtkosten zu finanzieren.

Titelbild
Quelle: Alexander V. Solomin, Kurgan Philarmony, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0 [/su_spoiler]