Weltwirtschaftsforum: Russland überholt Türkei bei Tourismus-Wettbewerbsfähigkeit
Das Weltwirtschaftsforum hat den Travel & Tourism Competitiveness Report 2017 veröffentlicht. Russland konnte im Vergleich zum letzten Bericht im Jahre 2015 zwei Positionen wettmachen – und damit sogar die Türkei überholen.
Im zweijährigen Rhythmus bewertet das Weltwirtschaftsforum die Wettbewerbsfähigkeit von 136 Nationen im Bereich Tourismus. Die Berechnung erfolgt anhand zahlreicher Faktoren. Zum einen werden Geschäftsklima, Sicherheit, Hygiene, Arbeitsmarkt und Telekommunikation betrachtet. Aber auch Themen wie Preispolitik, Umweltschutz, Infrastruktur, Natur sowie Priorisierung der touristischen Infrastruktur spielen eine zentrale Rolle.
Diese Länder haben laut Weltwirtschaftsforum die wettbewerbsfähigste Tourismus-Branche:
- Spanien
- Frankreich
- Deutschland
- Japan
- Vereinigtes Königreich
- Vereinigte Staaten
- Australien
- Italien
- Kanada
- Schweiz
Die ersten drei Platzierungen sind unverändert gegenüber 2015. Deutschland wird dafür gelobt, hervorragende Bedingungen für Geschäftsreisen zu bieten. Auch die touristische Infrastruktur, der Arbeitsmarkt sowie die Hygiene seien im globalen Vergleich auf höchstem Niveau. Zudem seien die Preise für Übernachtungen gesunken. Allerdings sei durch Terrorgefahr ein Rückgang im Bereich Sicherheit zu verzeichnen.
Und wo steht Russland?
Im Ranking ist Russland im oberen Mittelfeld und nimmt Position 43 ein. Damit steht es vor Polen, Israel, Slowakei, Rumänien und Ungarn. Besonders überraschend: Russland konnte zwei Positionen wettmachen und am beliebten Reiseziel Türkei vorbeiziehen. Als starke Bereiche des russischen Tourismus gelten vor allem die Infrastruktur für Inlandsflüge und die im globalen Vergleich niedrigen Preise.
Ebenfalls lobt das Weltwirtschaftsforum die hohe Ärztedichte sowie die hohe Anzahl an Krankenhausplätzen. Auch Geschwindigkeit und Preise für mobiles Internet und Telefonie sowie die günstigen Hotel- und Benzinpreise bewegen sich im weltweiten Vergleich an der Spitze. Nicht zu vergessen ist die hohe Anzahl an Sehenswürdigkeiten in Russland, insbesondere UNESCO-Welterbestätten.
Eher kritisch bewertet das Weltwirtschaftsforum die hohe HIV-Rate in Russland. Auch problematisch seien die Zuverlässigkeit der Polizei, der mangelnde Umweltschutz, die schlechte Qualität der Straßen, der unzureichende Zugang zu guten Sanitäranlagen, die Umstände bei der Beantragung von Visa sowie das hohe Maß an Bürokratie. Ebenfalls werden die hohe Mordrate sowie die Terrorgefahr als Nachteile hervorgehoben.