Tagesübersicht Russlandgeschäft: 30.05.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 30. Mai 2016. Wir hoffen, Sie hatten ein angenehmes Wochenende. Mit diesen Themen starten wir in die Woche:


Medwedew gibt Verlängerung der russischen Gegensanktionen bis 2017 in Auftrag

Der russische Premierminister Dmitrij Medwedew hat am Freitag angekündigt, die Verlängerung des russischen Lebensmittel-Embargos bis Ende 2017 untersuchen zu lassen. Dadurch bekämen die landwirtschaftlichen Betriebe mehr Planungssicherheit für langfristige Investitionen.

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Kommissionspräsident Juncker nimmt am Petersburger Wirtschaftsforum teil

Der Präsident der Europäischen Kommission nimmt offenbar am St. Petersburger Wirtschaftsforum am 16. Juni teil. “Präsident Juncker wurde eingeladen und plant, am St. Petersburg International Economic Forum am 16. Juni teilzunehmen”, teilte eine Kommissionssprecherin am heutigen Montag mit.

Junckers Besuch würde damit genau in den Zeitraum fallen, in dem über eine Verlängerung der Sanktionen gegen Russland entschieden wird. Sein Besuch wäre zudem der erste eines Leiter einer EU-Institution in Russland seit der Verhängung der Sanktionen 2014.


Wirtschaftsminister Uljukajew reist am 31. Mai nach Stuttgart, um dort für engere Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen zu werben

Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew reist am Dienstag, den 31. Mai nach Stuttgart, um dort für eine engere Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen zu werben, heißt es auf der Website der Industrie und Handelskammer Stuttgart. Dabei wird er von den Gouverneuren der Gebiete Smolensk, Kaluga und Kaliningrad begleitet. Auch Klaus Mangold , Honorarkonsul der Russischen Föderation in Baden-Württemberg und Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft von 2000 bis 2010, wird auf der Veranstaltung sprechen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Bernd Engelhardt sagte der dpa: “Die Sanktionen sind negativ für den Export.” Doch auch in der für Russland schweren Wirtschaftskrise gebe es ein “passables Niveau” der Zusammenarbeit. Dass Uljukajew komme, zeige Russlands Interesse an einer Zusammenarbeit. Baden-württembergische Unternehmen seien ebenfalls weiter am russischen Markt interessiert – allen voran der Maschinenbau und die Automobilindustrie.

Es wird erwartet, dass der Minister für Wirtschaftsentwicklung um Investitionen deutscher Unternehmen in Russland werben wird. Uljukajew war zuletzt im November 2014 in Stuttgart.

Im Ranking der baden-württembergischen Exportmärkte sackte Russland von Platz 10 im Rekordjahr 2012 auf Rang 18 im vergangenen Jahr ab. Im Januar und Februar 2016 ging der Handel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 12,7 Prozent zurück, also von 437,5 Millionen Euro auf 381,8 Millionen Euro.


Russische Zentralbank entzieht Promregionbank die Lizenz

Die Nummer 340 der russischen Banken nach Vermögenswert, die Promregionbank, hat ihre Lizenz verloren. Das teilte heute die russische Zentralbank auf ihrer Website mit.

Bereits am Freitag hatte die Zentralbank der “Bank Raswitija Technologij“ (387.) und der “EwroAxis Bank“ (456.) die Lizenzen entzogen.


Energieminister Nowak: “Russland bereit für Energie-Dialog mit EU”; “Öl-Produktion Einfrieren kein Thema mehr”

Russland sei bereit, den Energie-Dialog mit der EU in Form von Gesprächen über Gaslieferungen nach Europa fortzusetzen, die Europäische Kommission verzögere die Gespräche jedoch, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak am Sonntag.

“Die Europäische Kommission zieht die Gespräche trotz der Vereinbarungen, die wir zu Jahresbeginn erreicht haben hin.“ Die russische Seite erwarte von den europäischen Partnern, endlich einen Vorschlag einer Gasroute nach Europa zu unterbreiten, die anstelle des eingefrorenen South Stream-Projekts treten könnte. Die russische Position sei hier sehr einfach: „Wenn die Europäer Gas brauchen, sind wir bereit, es zu verkaufen. Wir würden sie gerne die Route wählen lassen“, betonte Nowak laut TASS.

Weiter äußerte sich Nowak, er halte einen kurzfristigen Ölpreis-Rückgang für möglich, der Trend gehe aber aufwärts. Für 2016 rechne er mit einem durchschnittlichen Preis von 40 bis 50 Dollar pro Barrel und für 2017 mit 60 bis 65 Dollar.

„Jetzt wo sich die Ölpreise erholt haben und sogar recht stark im Vergleich zum Jahresbeginn, ist die Idee eines „Einfrierens“ nicht mehr aktuell. Warten wir und sehen wir, wie sich die Situation entwickelt“, sagte er beim Vesti Finanzforum. Mitte April waren Gespräche großer Ölförderländer in Doha, Katar über ein Einfrieren der Ölproduktion, um die Preise zu stabilisieren, gescheitert.