Tagesübersicht Russlandgeschäft: 16.05.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 16. Mai 2016. Ihnen in Deutschland wünschen wir einen schönen (arbeitsfreien) Pfingstmontag. Ihnen in Russland einen schönen Start in die Arbeitswoche. Wir hoffen, Sie hatten ein angenehmes Wochenende. Das sind die heutigen Themen:


OPEC-Bericht schätzt weltweite Öl-Nachfrage 2016 auf 94,18 Millionen Barrel am Tag

Das Öl-Kartell OPEC mit Sitz in Wien hat am Freitag, den 13. Mai in ihrem Öl-Markt-Bericht für Mai die Vorhersage für die weltweite Öl-Nachfrage bei 94,18 Millionen Barrel pro Tag bestätigt. Der Wachstum gegenüber 2015 betrage damit 1,2 Millionen Fässer am Tag. 2015 lag er laut OPEC noch bei 92,98 Millionen, was wiederum 1,54 Millionen höher ist als 2014.

Auch zu Russlands Öl-Produktion äußerte sich die Organisation. Hier soll die Produktion 2016 bei 10,94 Millionen Barrel am Tag liegen. Die OPEC erhöhte damit ihre Vorhersage um 120.000 Barrel und erwartet nun, dass die russische Produktion um 100.000 Barrel am Tag zunimmt.

Ebenfalls am Freitag äußerte sich der russische Energieminister Alexander Nowak zu einer möglichen Teilnahme Russlands an einem OPEC Treffen am 2. Juni in Wien. Man werde höchstwahrscheinlich nicht daran teilnehmen. Man habe nie den OPEC-Treffen beigewohnt, also sei es auch jetzt unwahrscheinlich. Man habe aber vor, mit dem neuen saudischen Ölminister Khalid Al-Falih, der am 7. Mai das Amt von Ali Al-Naimi übernahm, weiterhin enge Kontakte zu pflegen. Konkret sei ein Treffen im Rahmen der zwischenstaatlichen Regierungskommission geplant, fügte er laut TASS hinzu.


Drei Chefredakteure verlassen das russische Wirtschaftsmedium RBC

Am Freitag haben drei Chefredakteure das unabhängige Wirtschaftsmedium (Online, Zeitung, Spartensender) RBC verlassen. Man habe “keinen Konsens in wichtigen Themen finden können”, heißt es in der offiziellen Begründung von RosBusinessConsulting. Zuletzt war aber mehrfach berichtet worden, dass die Medienholding des Oligarchen Michail Prochorow unter politischen Druck geraten sei. Im April waren etwa die Büros von Prochorows „Onexim Group“ von maskierten Steuerermittlern durchsucht worden.

Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow wies das zurück. RBC sei ein privates Unternehmen. „Es wäre daher angebracht, die Eigentümer der Holding über die Gründe der Änderungen in der Chefredaktion zu fragen.“ Bei einem Treffen mit Elisaweta Osetinskaja, der ehemaligen Chefredakteurin habe sie ihm mitgeteilt, dass sie eine längere Auszeit plane, nicht aber das Unternehmen zu verlassen.

Für Wirtschaftsnachrichten in Russland ist RBC neben „Vedomosti” und dem „Kommersant” eine der wichtigsten Quellen. RBC hat sich zudem mit seinen Investigativrecherchen einen Namen auf dem russischen Medienmarkt gemacht und war das einzige russische Medium, das auf seiner Titelseite über die Panama Papers berichtete. Weitere umstrittene Recherchen behandelten die Finanzierung der russisch-orthodoxen Kirche, die Putin-Töchter und zuletzt einen angeblichen „Putin-Palast“ der sich in der Nähe von Austern-Farmen am Schwarzen Meer befinde.

Das russische Online-Magazin „Meduza“ hat dem Fall RBC einen Artikel mit dem Titel „Wie Russland eine große Nachrichtenquelle gewann und heute verlor“ gewidmet (auf Englisch).

Auch die “Moscow Times“ hat dazu einen Bericht verfasst (ebenfalls Englisch).

Nun wird von Beobachtern befürchtet, dass die Ereignisse von Freitag das Ende von RBC als unabhängiges Medium bedeuten könnten. Laut Slon.ru hätten am Freitag 13 weitere RBC-Mitarbeiter angekündigt, das Unternehmen zu verlassen.


DMK erhält grünes Licht, russische Käsefirmen zu übernehmen

Am Freitag berichteten mehrere russische Medien darüber, dass das größte deutsche Molkereiunternehmen, das Deutsche Milchkontor (DMK), die Erlaubnis der russischen Antimonopolbehörde erhalten habe, russische Käseunternehmen zu kaufen.

Mehr lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel dazu.