Tagesübersicht Russlandgeschäft: 25.01.2015

McDonald’s lokalisiert in Russland, Rückgang der Industrieproduktion in Russland, Lukoil will Produktion zurückschrauben.

Willkommen zurück zur Tagesübersicht Russlandgeschäft für Montag, den 25. Januar 2016. Wir hoffen, Sie hatten ein angenehmes Wochenende.

Das Handballspiel Deutschland gegen Russland ist am Sonntagabend übrigens mit 30:29 knapp für das deutsche Team ausgegangen.

Hier folgen nun unsere heutigen Themen:

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Was halten Sie davon? Ist das eine sinnvolle Neuerung? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.


McDonald’s will die Produktion der Lebensmittel für seine Restaurants in Russland vollständig lokalisieren

Die US-Fastfood-Kette McDonald’s plant, die Produktion von Lebensmitteln für seine Restaurants in Russland vollständig zu lokalisieren. Das sagte der Präsident von McDonald’s Russland, Chamsat Chasbulatov.

„Wir haben vor, die Produktion in Russland vollständig zu lokalisieren. Nicht wegen der Sanktionen, sondern weil das unsere langfristigen Pläne sind“, erklärte er. Ihm zufolge wolle man importiertes Hühnchen und Rind innerhalb von zwei Jahren durch russische Waren ersetzen. Und bis 2017 solle es eine eigene Kartoffel-Produktion in Russland geben.


Rosstat bestätigt: Russlands Wirtschaft 2015 um 3,7 Prozent zurückgegangen

Der föderale Statistikdienst Rosstat hat heute vorläufige Zahlen für Russlands Wirtschaft 2015 veröffentlicht. Wie erwartet betrug der Rückgang des BIPs 3,7 Prozent. Seit 2009 ist das der größte Rückgang.


Volumen der Industrieproduktion in Russland 2015 um 3,4 Prozent gesunken

Erstmals seit 2009 ist in Russland auch die Industrieproduktion wieder gesunken. 2015 sei das Volumen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, geht aus den ebenfalls heute veröffentlichten Daten des föderalen Statistikdiensts Russlands, Rosstat, hervor.

Außer im Januar fiel die Produktion in jedem Monat des Jahres. Im Dezember lag der Rückgang bei 4,5 Prozent.
2014 war die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr noch um 1,7 Prozent gestiegen.

Am stärksten machte sich der Einbruch im verarbeitenden Gewerbe bemerkbar. Dort betrug der Rückgang 2015 5,4 Prozent.

Einen Anstieg konnte hingegen die Lebensmittelproduktion verzeichnen: Käse- und Käseprodukte (+17,1 Prozent), Rindfleisch, Schweinefleisch (+13 Prozent), Geflügel (+9,6) und Fisch (+3,5).

Bei den Non-Food-Produkten stieg die Produktion bei Medizintechnik am deutlichsten (+19, 4 Prozent).


Lukoil plant, seinen Output zu reduzieren

Der russische Mineralölkonzern Lukoil hat offenbar nicht vor, die Rekordproduktion vom vergangenen Jahr (100 Millionen Tonnen) auch für 2016 aufrecht zu erhalten. Das sagte der Lukoil-Vize-Präsident Leonid Fedun gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. Fedun fügte hinzu, es sei profitabler bei einem hohen Ölpreis zu verkaufen. „Neben großer Unsicherheit ist es mindestens unvernünftig, Rekorde zu jagen und die Versorgung eines überversorgten Marktes zu erhöhen.“

Obwohl ihnen der Preisverfall in Russland helfe, sei es in anderen Ländern schwierig, große Investitionsvereinbarungen zu erfüllen, wenn der Ölpreis 30 Dollar pro Barrel betrage. „Daher werden Unternehmen, und nicht nur russische, wahrscheinlich kostspielige Projekte weltweit eher bleiben lassen. Ihre aktuelle Aufgabe ist es, zu überleben, nicht sich zu entwickeln“, sagte Fedun.

Lukoil hat offenbar Verträge über zwei Explorationsprojekte im Südwesten des Iran unterzeichnet. Das meldete das iranische Fernsehen am Sonntag. Der Wert der Verträge betrage sechs Millionen Dollar. Die Arbeiten hätten bereits begonnen.


Russische Zentralbank entzieht einer der ältesten Brokergesellschaften Russlands die Lizenz

Die russische Zentralbank hat Rye, Man and Gor Securities (RMG), einem der ältesten Brokergesellschaften Russlands, die Lizenz entzogen. Die Entscheidung stehe offenbar im Zusammenhang mit den verdächtigen Transaktionen der russischen Niederlassung der Deutschen Bank, meldet RBC.

Als Begründung gab die Zentralbank die Durchführung fragwürdiger Transaktionen und die wiederholten Verletzung von Geldwäsche-Vorschriften an. Die Anforderungen an die Kundenidentifikation seien nicht ausreichend umgesetzt worden.

Der Besitzer plant laut Vedomosti, gegen die Entscheidung vorzugehen.

Die Deutsche Bank steht wegen angeblicher sogenannter Spiegelgeschäfte der russischen Niederlassung unter Beobachtung. Damit soll Geldwäsche betrieben worden sein.