Tagesübersicht Russlandgeschäft: 11.02.2016

Russland verbietet Import von Soja und Mais aus den USA ab 15. Februar, Anti-Krisenplan vertagt und Quartalsergebnis der Metro Group wegen Russlandgeschäft getrübt

Das sind unsere Themen in der Tagesübersicht Russlandgeschäft für Donnerstag, den 11. Februar 2016:


Russland verbietet ab 15. Februar den Import von Soja-Bohnen und Mais aus den USA

Ab dem 15. Februar tritt ein Verbot für den Import von Sojabohnen und Mais aus den USA in Kraft. Das meldete die Nachrichtenagentur TASS am gestrigen Mittwoch. Das hatte Alexej Alexejenko von der russischen Behörde für Lebensmittelaufsicht Rosselchosnadsor mitgeteilt: „Restriktionen für den Import werden ab 15. Februar eingeführt“. Er fügte hinzu, dass die USA ein System einführen müsse, dass die Sicherheit der Produkte, die nach Russland gelangten, gewährleiste.

Ende Januar war das Vorgehen angekündigt worden. Dabei wurde unter anderem auf das Risiko verwiesen, dass genmanipulierte Produkte (GMO) nach Russland gelangen könnten. Auch sei Mais aus den USA häufig mit Trockenfäule infiziert. Man schätze die potenzielle Gefahr, die davon ausgehe auf 10 bis 15 Milliarden Rubel im Jahr.

Am Dienstag hatte die Behörde noch verkündet, man behalte sich vor, die Importe zu verbieten. Ab nächsten Montag sind sie nun tatsächlich untersagt.


Metro Group: Quartalsergebnis wegen Russlandgeschäft getrübt

Im heute veröffentlichten Quartalsbericht der Düsseldorfer Metro Group tauchte Russland einige Male auf. Leider nicht immer positiv. Der flächenbereinigte Konzernumsatz (Umsatz im Verhältnis zur Größe der Verkaufsfläche) stieg leicht um 0,1 Prozent, gab das Unternehmen an. „Allerdings haben insbesondere die volatilen Wechselkurse sowie die im Vorjahr enthaltenen Vorzieheffekte beim Umsatz in Russland das Ergebnis belastet“, sagte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG.

Bedingt durch die Entwicklung der Wechselkurse – insbesondere des russischen Rubels – und durch Portfolioeffekte sank der berichtete Umsatz um 1,3 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro (1. Quartal 2014/15: 17,3 Milliarden Euro).

Sowohl bei Metro Cash & Carry als auch bei Mediamarkt/Saturn zeigten sich Vorzieheffekte in Russland. Das heißt, dass in Russland vor einem Jahr mit dem jähen Rubelabsturz viele Käufe vorgezogen wurden. Von dieser hohen Basis waren die Umsätze rückläufig. Insgesamt habe sich Metro Cash & Carry in Russland jedoch in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld behaupten können, teilt das Unternehmen mit. Die negativen Wechselkurseffekte hätten rund 30 Millionen Euro ausgemacht. In lokaler Währung habe man sich jedoch verbessern können.

Der Umsatz von Mediamarkt/Saturn in Russland sei im Weihnachtsquartal 2015 deutlich gesunken.


Russlands Anti-Krisenplan um eine Woche verschoben

Die Entscheidung über den Anti-Krisenplan der russischen Regierung, der gestern dem Präsidenten Wladimir Putin vorgelegt wurde, ist um eine Woche vertagt worden. Auf einer Sitzung am 18. Februar soll er erneut besprochen werden. Bis dahin sollen einige einzelne Streitfälle ausdiskutiert werden. Strittig sind etwa die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Finanzierung des Fonds zur Industrieentwicklung. wie der Kommersant berichtet. Grundlegende Neuerungen soll er aber nicht beinhalten.


Chef der russischen Bahn: Nicht mehr als fünf Prozent privatisieren

Im Fall einer Privatisierung der russischen Eisenbahn (RSchD) sei es wahrscheinlich, so der Chef der Bahn, Oleg Beloserow, dass nicht mehr als fünf Prozent des Unternehmens verkauft würden, schreibt der Kommersant.


Lesetipp: Beliebte Websites und Apps im russische Internet

Russiansearchmarketing.com hat die beliebtesten russischen Websites, Suchmaschinen und mobile Anwendungen (Apps) aufgelistet. Interessant ist beispielsweise ein Blick auf die Anteile der Suchmaschinen in Russland 2016 laut Liveinternet.ru. Hier landet Yandex weit vor Google.

  1. Yandex: 57 Prozent
  2. Google: 36 Prozent
  3. Mail.ru: 5,6 Prozent
  4. Andere: 1,4 Prozent

Auch interessant: Russische Nutzer bevorzugen das mobile Betriebssystem Android gegenüber iOS. Das liegt vor allem an den wesentlich günstigeren Geräten.