Russland nicht mehr in den Top-3 der EU-Handelspartner

Russlands Anteil am Handel der EU ist 2015 gesunken. Das Land ist nun mit einem Anteil von sechs Prozent nur noch der viertgrößte Handelspartner der Europäischen Union und wurde von der Schweiz überholt. Das geht aus den Daten des europäischen Statistikdienstes, Eurostat, hervor, die am 31. März veröffentlicht wurden (hier finden Sie die Mitteilung).

Die Meldung hören die meisten im Russlandgeschäft zwar nicht gern, ist aber auch nicht sonderlich verblüffend. Die Schweiz hat Russland 2015 als drittgrößter Handelspartner der EU ersetzt. Der Handel der EU mit Russland ist gesunken.

Mit Blick auf die Wirtschaftskrise und gegenseitige Sanktionen ist das aber eine logische Entwicklung. Russland hat weniger aus der EU importiert. Ein Grund dafür ist auch der schwache Rubel, der die Importe aus den Euro-Ländern teurer macht. Umgekehrt hat entsprechend auch die EU weniger nach Russland exportiert (siehe Grafik).

Der Platztausch mit der Schweiz hat also mehr damit zu tun, dass der Russlandhandel eingebrochen ist, als dass die Schweiz stark zugelegt hätte.

Wichtigste Handelspartner der EU 2015
Die wichtigsten Handelspartner der EU zwischen 2002 und 2015 (außerhalb der EU; Anteil des Handelsvolumens). Quelle: Screenshot aus dem Bericht von Eurostat.

Anteil Russlands am Export aus der EU: 6 Prozent

Dem Bericht von Eurostat zufolge fiel der Anteil Russlands am EU-Gesamthandelsvolumen auf sechs Prozent oder 210 Milliarden Euro. Schon seit 2013 hat er abgenommen.

Die größten (externen) Handelspartner der EU waren 2015:

  1. USA: 619 Milliarden Euro (18 Prozent des EU-Handelsvolumens)
  2. China: 521 Milliarden (15 Prozent)
  3. Schweiz: 253 Milliarden (7 Prozent)
  4. Russland: 210 Milliarden Euro (6 Prozent)

Betrachtet man die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten, sind mit wenigen Ausnahmen andere EU-Länder die größten Handelspartner – besonders Deutschland. Von den Gesamtexporten der 28 EU-Mitglieder in Höhe von 4,861 Billionen Euro gingen 3,07 Billionen (63 Prozent) an andere EU-Staaten.

Nur für Litauen ist Russland der größte Handelspartner (mit einem Anteil von 14 Prozent an den Gesamtexporten des Landes). Für Lettland ist Russland bei den Exporten immerhin die Nummer 2 (11 Prozent).

Umgekehrt bleibt die EU Russlands wichtigster Handelspartner.

Russland bei den Importen in die EU auf Platz 3

Betrachtet man die Importe in die EU-Mitgliedsstaaten aus Ländern außerhalb der EU, liegt Russland auf Platz 3 (8 Prozent) hinter China (20) und den USA (14). Auch hier kommen aber die meisten Importe in die EU-Staaten (63 Prozent oder 2,98 Billionen Euro) aus anderen EU-Ländern – überwiegend aus Deutschland.

Die meisten Importe nach Litauen kommen aus Russland (17 Prozent), für Bulgarien ist Russland mit 12 Prozent der Importe die Nummer 2 und für Griechenland (8 Prozent), Polen (7 Prozent) und Finnland (11 Prozent) die Nummer 3.

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle: Pixabay.com

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