Russland und Japan planen über 20 gemeinsame Projekte

Russland und Japan intensivieren Zusammenarbeit

Russland und Japan planen im Rahmen des “8-Punkte-Plans” über 20 gemeinsame Projekte. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Bereits im Mai 2016 einigten sich Russland und Japan auf einen 8-Punkte Plan zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Dieser sieht insbesondere die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen im Energiesektor, aber auch den Ausbau der Beziehungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen vor. Des Weiteren soll die Industrialisierung des Fernen Ostens vorangetrieben, und die Außenhandelsbeziehungen ausgeweitet werden.

Zudem vereinbarten Japan und Russland, die Zusammenarbeit bei High-Tech-Technologien wie Nuklearenergie zu stärken. Um den Know-How-Austausch zu gewährleisten, soll neben dem Entsenden von Fachkräften auch der Wissenstransfer auf universitärer Ebene durch Austauschprogramme angeregt werden.

Energie- und Pharmasektor stehen im Fokus

In diesem Zusammenhang wurden nun über 20 Gemeinschaftsprojekte in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen geplant. Ein Großteil der Projekte soll jedoch vorrangig im Energie- und Pharmasektor durchgeführt werden. Wie die japanische Zeitung Yomiuri Shimbun am Samstag berichtete, sollen schon beim nächsten Treffen der beiden Staatsoberhäupter Ende April in Moskau Verträge zum Start erster Projekte unterzeichnet werden.

Hierbei steht vor allem die geplante Beteiligung des japanischen Pharmaunternehmens Mitsui am russischen Unternehmen R-Pharm auf der Tagesordnung. Neben der geplanten Unternehmensbeteiligung von 10 bis 20 Prozent und dem Export japanischer Pharmazeutika nach Russland soll die Zusammenarbeit insbesondere bei der Entwicklung und Produktion von pharmazeutischen Produkten intensiviert werden.

Im Rahmen der Reform „Pharma 2020“ kann dies als weiterer strategischer Schritt der russischen Regierung gesehen werden, den russischen Pharmasektor konkurrenzfähiger zu machen. So wird Mitsui nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei für 10 Prozent der Anteile zwischen 130 und 174 Millionen US-Dollar zahlen.

Japan möchte seine Rohstoffbeschaffung absichern

Doch nicht nur die russische Regierung erhofft sich erste Ergebnisse durch das kommende Treffen. Auch der japanische Premier Shinzo Abe möchte bei den Verhandlungen in Moskau den Vertrag zur Exploration von Erdgas- und Erdölfeldern in der Region Irkutsk durch das japanische Unternehmen Japan Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC) unterzeichnen.

Ende Dezember 2016 ließen beide Regierungschefs verlauten, dass sie die geplante Kooperation zwischen Japan und Russland als wichtigen Schritt zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen beiden Nachbarstaaten sehen. Seit dem Zweiten Weltkrieg verhindert ein Territorialstreit über die Inseln Etorofu, Kunashiri, Shikotan und die Habomai-Gruppe einen Friedensvertrag zwischen Japan und Russland.

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Quelle: kremlin.ru [/su_spoiler]