Russland fügt der Sanktionsliste Salz hinzu

Zum 1. November steht auch Salz auf der russischen Sanktionsliste

Russland hat Salz zur Liste der russischen Gegensanktionen hinzugefügt. Das geht aus einem entsprechenden Dokument hervor, das auf dem Rechtinformationsportal Russlands veröffentlicht wurde und auf den 10. September 2016 datiert ist.

Das Einfuhrverbot für Salz tritt ab dem 1. November 2016 in Kraft. Auch industrielles Salz, das zum Beispiel im Winter verwendet wird, ist betroffen. Das Verbot gilt für die Länder, die ihrerseits Sanktionen gegen Russland verhängt haben.

Russland hatte im August 2014 Einfuhrverbote für bestimmte Lebensmittel aus einer Reihe von Ländern, darunter den EU-Mitgliedern, USA, Kanada, Australien und Norwegen verhängt. Später wurde es auch auf Albanien, Montenegro, Island und Liechtenstein ausgeweitet. Ende Juni 2016 verlängerte Russland das Embargo über August hinaus bis Ende 2017 (Ostexperte.de berichtete).

Salzimport zuvor gesunken

Bereits 2015 berichtete Rusprodsojuz, dass der Anteil importierten Speisesalzes nach Russland auf 33 Prozent gesunken sei. Dies sei der gestiegenen einheimischen Produktion geschuldet. Die größten Salzproduzenten in Russland sind laut RBC Russol und WSTPK (ВСТПК), das in der Region Irkutsk Salz produziert (und sich im Besitz von Artjom Tschaika, dem Sohn des Generalstaatsanwalts Juri Tschaika, befindet). Im November 2015 versicherte der Gouverneur der Region Astrachan, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass die russischen Salz-Produzenten den Bedarf des russischen Marktes vollständig decken könnten.

Der föderalen Zollbehörde zufolge wurde 2015 Salz im Wert von 83,1 Millionen US-Dollar importiert. In den ersten sieben Monaten 2016 sei für 41,2 Millionen Dollar Salz eingeführt worden. Die größten Exporteure waren Belarus (nach Wert: 36 Millionen Dollar 2015) und die Ukraine (nach Menge: 864.000 Tonnen).

Laut Rosstat sind die Verbraucherpreise für jodiertes Speisesalz in Russland im Zeitraum Januar bis August 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Inflation für Lebensmittel in dieser Periode lag hingegen bei 6,3 Prozent.