2016 war Rekordjahr für Zypern-Urlauber aus Russland

800.000 Russen haben 2016 Urlaub in Zypern gemacht

Der russische Botschafter in Zypern, Stanislaw Osadschji, erklärte 2016 zum Rekordjahr für den Tourismus in Zypern. Alleine die Anzahl der russischen Touristen sei im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent angestiegen. Dies erklärte der Diplomat im Interview mit der Nachrichtenagentur TASS.

„Letztes Jahr war ein Rekordjahr für die zypriotische Tourismus-Industrie“, sagte Osadschji. „Nach offiziellen Angaben der zypriotischen Statistik-Agentur betrug die Anzahl unserer [russischen – Anm. d. Red] Mitbürger fast 800.000.“ Die Zahl sei noch nie so hoch gewesen, versicherte der Diplomat. Im Vorjahresvergleich habe sich die Zahl der russischen Touristen in Zypern fast verdoppelt.

Terror in Ägypten

Bis November 2015 war Ägypten eines der beliebtesten Reiseziele der Russen. Nach einem Anschlag der Terrormiliz IS auf einen russischen Airbus A321 über der Sinai-Halbinsel kappte Wladimir Putin alle Flüge nach Ägypten. In der Maschine von Sharm el-Sheikh nach St. Petersburg waren damals 224 Menschen ums Leben gekommen. Auch damit hänge der Anstieg des Zypern-Tourismus zusammen, erklärte Osadschji.

Weitere Gründe seien die immer engeren Geschäftsbeziehungen zwischen Russland und Zypern sowie die religiöse und kulturelle Nähe der beiden Völker. Auch die Anzahl der zypriotischen Urlauber in Russland sei angestiegen, sagte Osadschji. „Die Statistiken des Konsulats beweisen, dass im letzten Jahr mehr als 6.000 Visa ausgestellt wurden.“

Nordzypern und Südzypern

Der Diplomat rät russischen Staatsbürgern zur Vorsicht bei der Einreise in die Türkische Republik Nordzypern. Der von türkischen Streitkräften besetzte Nordteil der Insel befinde sich nicht unter Kontrolle der Hauptstadt Nikosia. Ein Übertritt vom Norden in den Süden gelte als illegal und werde mit einer Ausweisung bestraft.

„Leider hören wir oft, dass russische Staatsbürger aus Ignoranz versuchen, die Pufferzone zu überqueren, sodass sie von den zypriotischen Behörden verhaftet werden“, erklärte Osadschji. Dies führe häufig neben der Deportation zu weiteren „komplexen“ Strafmaßnahmen. Auch im Notfall könne Russland im Norden nur bedingt aushelfen. Dort gebe es nämlich kein russisches Konsulat. „Auch andere Botschaften haben dieses Problem“, sagte der Diplomat.