Rosneft beteiligt an 12-Milliarden-Euro-Projekt

Russland investiert in petrochemisches Mega-Projekt

Bis 2022 sollen rund 796 Milliarden Rubel (ca. 11,4 Mrd. Euro) in den Bau des Östlichen Petrochemischen Komplexes (VNHK) in der fernöstlichen Region Primorje investiert werden. Am Projekt beteiligt ist der russische Energiekonzern Rosneft. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Energieministerium beauftragt, eine Roadmap zur Entwicklung des Östlichen Petrochemischen Komplexes zu erstellen. Rosneft und andere Unternehmen sollen laut Kreml an der strategischen Entwicklung beteiligt werden. Ziel ist die unter anderem Entwicklung von Stromnetz und Pipelinetransport im russischen Föderationskreis Ferner Osten. Bis zum 1. November 2017 sollen die Vorbereitungen abgeschlossen sein.

Laut des russischen Energieministers Alexander Nowak betragen die Gesamtkosten rund 796 Milliarden Rubel. Der Mineralöl-Gigant Rosneft soll den Bau einer Erdölraffinerie mit einer jährlichen Kapazität von 12,5 Millionen Tonnen Öl bzw. 3,5 Millionen Tonnen petrochemischer Erzeugnisse vorantreiben. Ebenfalls sollen Staatskonzerne wie die Eisenbahngesellschaft RZhD und der Pipeline-Betreiber Transneft bei der Planung berücksichtigt werden.

Geplant ist laut TASS die Herstellung von Motorenbenzin, Dieselkraftstoff, Kerosin und Schweröl. Zudem seien 15 verschiedene Arten von Polyethylen- und Polypropylen-Erzeugnissen für den Export nach Asien vorgesehen. Der Bau soll in zwei Phasen aufgeteilt werden: zuerst die Öl-, danach die Petrochemie-Produktion.

Internationale Aufmerksamkeit für Rosneft

Der russische Energiekonzern Rosneft sorgte zuletzt vor allem in Deutschland für Schlagzeilen. Wie aus einem Dokument der russischen Regierung hervorgehen soll, könnte Gerhard Schröder im September an die Spitze des Rosneft-Aufsichtsrats gewählt werden. Laut eines Berichts der FAZ will der deutsche Altkanzler das Angebot trotz harscher Kritik annehmen.

Darüber hinaus wurde Rosneft Ende August 2017 vor Gericht eine Schadensersatzzahlung in Höhe von von 136 Milliarden Rubel (etwa 1,94 Milliarden Euro) zugesprochen. Die Forderung muss vom russischen Mischkonzern Sistema beglichen werden. Laut Medienberichten soll Rosneft zudem die finanziell angeschlagene Regierung in Venezuela im Tausch für wichtige Ölfelder mit Milliardenkrediten stützen.

Titelbild
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