Putin und BASF-Chef Bock besprechen Nord Stream 2

BASF-Chef traf Wladimir Putin in Moskau

Gestern haben sich Vertreter des deutschen Chemiekonzerns BASF und der russischen Regierung am runden Tisch über das umstrittene Pipelineprojekt Nord Stream 2 ausgetauscht. Dies hat der Kreml bekanntgegeben.

Das Treffen in der russischen Regierungszentrale war hochkarätig besetzt. Der BASF-CEO Kurt Bock wurde auf deutscher Seite von Hans-Ulrich Engel, dem Finanzvorstand des Chemieunternehmens, unterstützt. Den russischen Präsidenten ergänzten hingegen Industrieminister Denis Manturow sowie Gazprom-Chef Alexei Miller.

Lob für BASF

Putin begann das Meeting damit, die bisherigen Erfolge gemeinsamer Geschäftsprojekte hervorzuheben. Er betonte die guten Beziehungen zwischen den beiden Parteien, die sich über verschiedene Branchen erstreckten. Insbesondere in dem für das Land wichtigen Energiesektor arbeite BASF und investiere „gutes Geld“ in die russische Produktion.

Putin: Nord Stream 2 nicht gegen Transitländer gerichtet

„Sie haben Verbindungen zu verschiedenen russischen Firmen, auch zu LUKOIL und Gazprom. Sie sind offen auftretende und bedeutende Aktionäre der Nord-Stream-Pipeline und, sofern ich die Situation verstehe, unterstützen Sie die Fortsetzung dieses Projektes“, wandte sich der Präsident an die BASF-Vertreter.

Weiterhin führte der russische Staatschef aus, dass ein Ausbau der Pipeline sich in keiner Weise gegen andere Geschäftspartner richte und man bereit sei, die Beziehungen mit allen Transitpartnern, inklusive der Ukraine, fortzusetzen. Dennoch erwarte man im Gegenzug zuverlässig vorteilhafte Marktbedingungen für die Durchführung des North Stream 2 Projektes.

Gemeinsame Zukunft trotz Sanktionen

Zugleich erwähnte Putin jedoch mit Blick auf die gegeneinander ausgesprochenen Sanktionen zwischen Russland und Europa: „Unglücklicherweise haben wirtschaftliche Vorfälle vor kurzem negativen Einfluss auf unseren wechselseitigen Handel genommen.“

So habe Deutschland mindestens 150.000 Arbeitsplätze in Folge jener Verhältnisse verloren. Man sei jedoch zuversichtlich, die wirtschaftlichen Beziehungen in Zukunft wieder zur vollen Entfaltung bringen zu können.

BASF-CEO sieht verbesserte Bedingungen

Auch Kurt Bock kam auf die bisherigen Erfolge der geschäftlichen Zusammenarbeit zu sprechen: „BASF hat nun seit über 140 Jahren aktiv auf dem russischen Markt gearbeitet, auch mit unseren Freunden und Partnern von Gazprom“, resümierte der CEO.

Auch für BASF seien die letzten zwei Jahre nicht einfach gewesen, und doch habe man einen Wachstumstrend im noch jungen Jahr bemerken können. Die Bedingungen hätten sich verbessert und man wolle versuchen, diese Chance zu nutzen.

Positive Aussichten für Nord Stream 2

Der BASF-Chef versprach, sich auch in Zukunft weiter um den Standort Russland zu bemühen. Ganz besonders die Gas-Branche liege im Fokus des Unternehmens, und in diesem Zusammenhang sei Nord Stream 2 natürlich das derzeitige Hauptprojekt.

Bock blickt diesbezüglich mit Zuversicht in die Zukunft: „Wir haben das Projekt Nord Stream 1 mit Erfolg zusammen abgeschlossen. Ich denke, wir werden den gleichen Erfolg mit Nord Stream 2 haben, gerade weil wir bereits erfolgreiche Erfahrungen in unserer Zusammenarbeit gemacht haben.“

Titelbild
Quelle: Kremlin.ru[/su_spoiler]