Milchwirtschaft in Russland: Ein Deutscher als Nummer Eins

Die russische Milchwirtschaft hat vom Embargo gegen westliche Lebensmittel deutlich profitiert. Der größte russische Milchproduzent ist bekanntermaßen der Deutsche Stefan Dürr, der Putin dazu riet. Doch auch der größte deutsche Milchproduzent hat kürzlich angekündigt, sich auf dem russischen Milchmarkt einkaufen zu wollen. Auch andere internationalen Produzenten arbeiten an der Lokalisierung ihrer Aktivitäten. 

Von Thomas Fasbender, DRWN.de


Die deutsche Milchwirtschaft hat in Russland einen festen Stand. Das verdankt sie nicht zuletzt dem hessischen Bauernsohn Stefan Dürr, der 1989 als Praktikant in den unbekannten Osten aufbrach. 14 Hektar plus Gastwirtschaft bewirtschaftete Vater Dürr im Odenwald – ein Vierteljahrhundert später hat der Sohnemann es in Russland zu annähernd 200.000 Hektar gebracht.

Neben Ackerland bilden 25.000 Milchkühe die wirtschaftliche Basis von Dürrs russischer Agroholding Ekosem. Ende 2013 waren es noch keine 20.000 Stück. Dann kam die Stunde der Wahrheit – der schwelende politische Konflikt mit dem Westen brach aus.

Embargo ein Gottesgeschenk

Dürr hat selbst eingestanden, dass er es war, der bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Sommer 2014 in seiner Wahlheimat Woronesch vorschlug, ein Importembargo gegen westliche Agrar- und Lebensmittelprodukte zu verhängen. Zuvor hatten die USA und die EU in Reaktion auf die Vorgänge um die Halbinsel Krim und die Ostukraine weitreichende Sanktionen gegen russische Bürger und Unternehmen beschlossen.

Für Dürr und die übrigen russischen Milchproduzenten war das Importembargo – kürzlich wurde es bis Ende 2017 verlängert – ein Gottesgeschenk. 2014 steigerten die Ekosem-Betriebe ihren Milchausstoß um 28 Prozent auf fast 154.000 Tonnen. Stefan Dürr ist seither der größte Milchproduzent des Landes. Und das will einiges heißen; mächtige Spieler sind dort unterwegs…

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[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle: Wandgemälde in der Moskauer Metro. Von Simon Schütt.

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