Lawrow: Treffen von Trump und Putin erfolgreich

Trump und Putin sprechen über Syrien und Ukraine

Donald Trump und Wladimir Putin haben gestern auf dem G20-Gipfel über die Themen Ukraine, Syrien, Cyber-Sicherheit und Korea gesprochen. Darüber berichtet Wedomosti.

Die Gespräche der Staatschefs seien ausgiebig und konkret gewesen, erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow. „In der Tat war es eine sehr lange und besondere Sitzung. Mein Eindruck hat sich bestätigt, dass beide Präsidenten in erster Linie von nationalen Interessen motiviert sind“, so der Politiker. Dennoch seien beide Seiten einer Konfrontation abgeneigt.

Die USA und Russland haben sich laut Lawrow auf einen Waffenstillstand im Südwesten Syriens geeinigt. Die Waffenruhe in den Provinzen Daraa und Kunaitra soll am Sonntag um 12 Uhr Ortszeit eintreten. „Es ist unser erster Erfolg“, so US-Außenminister Rex Tillerson. „Hier zeigt sich zum ersten Mal, dass die USA und Russland in der Lage sind, zu Syrien zusammenzuarbeiten.“

Waffenruhe im Südwesten Syriens

Wie die NZZ berichtet, sind auch Israel und Jordanien am Waffenstillstand beteiligt. Noch unklar ist, welche Streitkräfte verantwortlich sein sollen. Lawrow zufolge werde die Waffenruhe von russischen Truppen kontrolliert; sein amerikanischer Amtskollege dagegen ließ die Frage offen. Laut der Zeitung Haaretz will Israel nicht, dass Russland die Schutzzonen alleine überwacht.

Zudem haben USA und Russland laut Lawrow vereinbart, einen bilateralen Kanal zur Lösung der Ukraine-Krise einzurichten. Ein solches Treffen einer Sonderkommission soll in naher Zukunft in Russland einberufen werden. Allerdings nur vor dem Hintergrund der Minsker Vereinbarungen, in denen Deutschland und Frankreich im Normandie-Format als Hauptvermittler fungieren.

Manipulation des US-Wahlkampfs

Zur angeblichen Manipulation des US-Wahlkamps 2016 durch russische Hacker äußerte Trump, dass das Thema in amerikanischen Kreisen zu stark aufgebauscht werde. Er unterstütze die Aussage Putins, dass Russland keine Schuld an den Cyber-Angriffen trage. Der US-Präsident stimmte zu, eine russisch-amerikanische Kommission zur Aufklärung ins Leben zu rufen.

Das Treffen endete nach zwei Stunden und 21 Minuten. „Die Amerikaner haben für das Treffen eine halbe Stunde geplant, unsere Seite eine Stunde. Jetzt sitzen sie schon eineinhalb Stunden zusammen“, staunte ein Moderator bei RBC. Der oppositionelle TV-Sender Doschd dagegen äußerte enttäuscht: „Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, gründe eine Kommission.“

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