Deutsche Delegation im Moskauer Gebiet

Deutsche Delegation trifft sich mit Gouverneur des Moskauer Gebiets

Eine deutsche Delegation um den deutschen Botschafter Rüdiger von Fritsch hat sich am 20. Juli mit Vertretern des Moskauer Gebiets, darunter Gouverneur Andrej Worobjow, getroffen, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Region und Deutschland zu besprechen. Darüber berichteten mehrere russische Medien (etwa die Nesawissimaja Gazeta, der Radiosender Perwoje Podmoskownoje Radio oder 360tv.ru mit Video).

An dem Treffen nahmen laut dem AHK-Vorstandsvorsitzenden Matthias Schepp rund 20 deutsche Unternehmen teil, die ihre laufenden und geplanten Projekte in der Region vorstellten. Das Moskauer Gebiet nehme in den AHK-Rankings eine der führenden Positionen bei den deutschen Investionen in Russland ein, sagte Schepp.

Andrej Worobjow
Andrej Worobjow, der Gouverneur des Moskauer Gebiets.

Gouverneur Worobjow betonte bei dem Treffen, dass das Interesse der deutschen Unternehmen am Zusammenwirken zunehme. Traditionell habe man bereits etablierte und langfristige Geschäftsbeziehungen mit Deutschland. Das Land sei die „Nummer eins sowohl bei Qualität als auch Quantität der Investitionen im Moskauer Gebiet“.

Weiter kündigte Worobjow an: „Wir werden unser Bestes tun, um das Interesse der Investoren zu fördern und günstige Geschäftsbedingungen zu schaffen – auch für deutsche Unternehmen. Wir sind weiterhin bereit, die bestehenden Probleme zu besprechen und diverse Fragen bezüglich möglicher Vergünstigungen, Bedingungen usw. zu beantworten.“

Von Fritsch: Deutschland wichtiger Partner des Moskauer Gebiets

Botschafter Rüdiger von Fritsch betonte, dass die Aktivitäten deutscher Unternehmen in der Region vom Interesse beider Seiten an der Festigung der Kooperation zeugen. Deutschland sei ein wichtiger Partner des Moskauer Gebiets und sehr erfreut, dass Gouverneur Worobjow den deutschen Vertretern so viel Zeit widme.

Die bilaterale Kooperation werde auch eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der russisch-deutschen Beziehungen spielen, zeigte sich von Fritsch überzeugt.

Deutsche Unternehmen investierten in den vergangenen zwei Jahren rund 285 Millionen Rubel in Podmoskowje

Der Vizepremier des Moskauer Gebiets, Denis Buzajew, zählte auf, dass deutsche Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren etwa 20 Milliarden Rubel (etwa 285 Millionen Euro) investiert und rund 3000 Arbeitsplätze geschaffen hätten. Im Moskauer Gebiet allein seien etwa 200 deutsche Firmen tätig.

„Viele Unternehmen, die im Gebiet Moskau bereits tätig sind, sind am Ausbau ihrer Produktion interessiert, und das bedeutet neue Investitionen, neue Arbeitsplätze und eine neue Infrastruktur“, unterstrich Buzajew laut Nesawissimaja Gazeta.

Bei dem Treffen seien allerdings auch „konkrete Fragen“ etwa zum Produktionsaus- und -aufbau oder zu Steuervergünstigungen besprochen worden, erläuterte der Vizepremier weiter. „Für manche Firmen gab es konkrete Angebote bezüglich der Unterbringung ihrer Produktionsflächen und ihrer Arbeitsbedingungen.“

Weiterer Ausbau geplant: Verhandlungen über Mercedes-Benz-Werk kurz vor Abschluss

Als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation wurde etwa das kürzlich im Moskauer Gebiet unter Beisein von Premierminister Medewedew eröffnete Pumpenwerk des deutschen Unternehmens Wilo angeführt (Ostexperte.de berichtete).

Ebenso der Polymer-Verarbeiter Rehau. „In unsere Produktion im Kreis Ramenskoje haben wir seit der Gründung unseres Betriebs mehr als 80 Millionen Euro investiert“, erklärte Konstantin Gainullin, der Direktor für Osteuropa von Rehau. „In den letzten zehn Jahren haben wir unsere Kapazitäten verdreifacht. Jetzt wollen wir nicht mehr in die Entwicklung der Produktionsbasis, sondern vor allem in die Entwicklung unserer logistischen Infrastruktur investieren“, erläuterte er die weiteren Pläne des Unternehmens.

Schepp äußerte sich in einem Radio-Interview weiter, dass sich die Verhandlungen über den Bau eines Mercedes-Benz-Werk (Ostexperte.de berichtete ebenfalls) kurz vor dem Abschluss befänden. Dies sei ein sehr erfolgreiches Projekt für beides Seiten und werde in den kommenden Jahren mehrere Tausend Arbeitsplätze in der Region schaffen.

Viele namhafte deutsche Unternehmen haben Großprojekte im Moskauer Gebiet

Deutsche Unternehmen mit großen Wirtschaftsprojekten im Moskauer Gebiet sind laut Nesawissimaja Gazeta unter anderem:

  • Knauf, Ehrmann, Hochland, Erismann, Rehau, Aluplast, Henkel, OBI, Fruchtring, METRO, BASF, Döhler, Schattdecor, Liebherr Group, Bayer, quick-mix, Hyperglobus, Bennig Power Electronics, Bosch, Peri, DAW, Wilo und Mercedes-Benz.

[accordion open_icon=”remove” closed_icon=”plus”] [toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Quelle:

Titelbild: Screenshot von Treffen aus Video von 360tv.ru

Worobjow: Автор: Seimand12 – собственная работа, CC BY-SA 4.0, [/su_spoiler]